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Sommer, Sonne, Futternapf: Tipps für die Fütterung im Urlaub mit Hund

Es ist Ferienzeit – und damit steht für viele Mensch-Hund-Teams auch der wohlverdiente Sommerurlaub vor der Tür. Unweigerlich stellt sich also auch die Frage: Wie soll ich meinen Hund im Urlaub füttern?

Doch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn die Fütterung im Urlaub hängt immer auch davon ab, wie Du die Ernährung Deines Hundes normalerweise im Alltag gestaltest.

Grundsätzliche Fragen zur Fütterung im Urlaub

Grundsätzlich solltest Du Dir unbedingt rechtzeitig Gedanken darüber machen, welches Futter Dein Hund während Eurer gemeinsamen Reise bekommen soll – und nicht erst am Tag vor der Abreise, wenn es ans Packen geht.

Denn so hast Du noch ausreichend Zeit, um eventuell fehlende Futterkomponenten einzukaufen und Deinen Hund schon einmal langsam an das Urlaubsfutter zu gewöhnen.

Wenn Deine Fellnase während des Urlaubs ein anderes Futter bekommen soll als sonst, ist es nämlich durchaus sinnvoll, dass die Futterumstellung noch im gewohnten Alltag und Umfeld stattfindet.

Denn seid ihr erst einmal am Reiseziel angekommen, muss Dein Hund so viele neue Eindrücke verarbeiten, dass eine zusätzliche und abrupte Futterveränderung „on top“ nur ein zusätzliches Risiko für Verdauungsprobleme wie Magenbeschwerden oder Durchfall darstellt.

Generell sollte das Futter im Urlaub möglichst nah an der „normalen“ Fütterung sein. Verwende also ausschließlich Proteinquellen und andere Futterkomponenten, die Dein Hund bereits kennt und von denen Du weißt, dass er sie verträgt.

Berücksichtige bei der Entscheidung für ein Urlaubsfutter auch die Gegebenheiten am Urlaubsort bzw. während Eurer Reise und stelle Dir die folgenden Fragen:

  • Wie viel Futter kannst Du in Deinem Gepäck transportieren?
  • Welche Möglichkeiten bietet Deine Urlaubsunterkunft in Bezug auf Lagerung, Kühlung und Zubereitung?
  • Wie steht es um die Einkaufsmöglichkeiten am Urlaubsort?

Fertigfutter im Urlaub mit Hund

Am einfachsten ist es natürlich, wenn Dein Hund Fertigfutter bekommt oder es zumindest bereits kennt. Dann kannst Du es auch im Urlaub genauso weiterfüttern.

Trockenfutter

Trockenfutter ist praktisch zu handhaben, lässt sich leicht transportieren und gut lagern.
Wenn Dein Hund bereits ein Trockenfutter kennt und dieses gut verträgt, kannst Du die Urlaubsfütterung damit ganz einfach und zeitsparend gestalten.

Aus Sicht der TCM ist eine ausschließliche Fütterung von Trockenfutter aufgrund seiner energetisch heißen und trocknenden Wirkung zwar nicht unbedingt zu empfehlen – für einen begrenzten Zeitraum von ein paar Wochen kann ein gesunder (!) Hund das jedoch durchaus gut tolerieren.

Besonders, wenn Du das Trockenfutter hin und wieder auch mit frischen und befeuchtenden Zutaten ergänzt – z.B. etwas Obst, Gemüse oder Joghurt.

Nassfutter

Auch ein Nassfutter, das Dein Hund bereits kennt, kannst Du im Urlaub einfach weiter füttern.
Vorausgesetzt natürlich, Du hast angesichts seines Gewichts und Volumens die Möglichkeit, dieses im Gepäck mitzunehmen.

Wichtig hierbei ist, dass es sich um ein sogenanntes „Alleinfuttermittel“ handelt, denn nur ein solches deckt auch wirklich den Nährstoffbedarf Deines Hundes ab. Diese Angabe findest Du immer auf dem Etikett des Futters.

Einem Alleinfuttermittel müssen immer bestimmte Vitamine und Mineralstoffe zugefügt werden, damit es sich so nennen darf. Daher findest Du auf der Zutatenliste eines solchen Futters immer auch Zusatzstoffe wie die Vitamine A, D und E, Calcium, Phosphor und andere.

"Lasst Nahrung eure Medizin sein und Medizin eure Nahrung"

Hippokrates von Kos

Frisches Hundefutter auf Reisen

Wenn Du Deinen Hund normalerweise mit frischen, selbst zubereiteten Rationen ernährst, kann sich die Fütterung im Urlaub schon etwas schwieriger gestalten.

BARF und selbstgekochtes Futter

Eine besondere Herausforderung stellt die Fütterung im Urlaub dar, wenn Du Deinen Hund roh nach dem BARF-Prinzip fütterst oder das Hundefutter selber frisch kochst.

Solange Euer Urlaubsdomizil nicht über entsprechende Kapazitäten für Kühlung und Lagerung verfügt, bist Du entweder auf passende Einkaufsmöglichkeiten vor Ort angewiesen oder solltest Dir Gedanken über Alternativen zum Frischfleisch machen.

Auch das Kochen von frischem Futter kann am Urlaubsort zur Herausforderung werden, wenn keine gut ausgestattet Küche vorhanden ist – z.B. im Hotel.

Insbesondere, wenn Dein Hund eine Futtermittelallergie hat und Du nicht zu 100% sicher weißt, ob „seine“ Proteinquelle auch am Urlaubsort im Geschäft erhältlich sein wird, solltest Du lieber auf ein Single-Protein-Nassfutter oder auf Trocken-BARF setzen.

Reinfleischdose als Alternative zum Frischfutter

Der Vorteil von Reinfleischdosen oder -würsten besteht darin, dass sie über einen ähnlichen Feuchtigkeitsgehalt verfügen wie rohes Fleisch. Aus Sicht der TCM stehen diese – energetisch betrachtet – gekochtem Futter am nächsten, sind aber auch gut als Alternative zu Rohfutter geeignet.

Du findest solche Monoprotein-Futter inzwischen bei sehr vielen Anbietern, sowohl im lokalen Futterhandel als auch in Online-Shops. Achte bei der Auswahl eines Produktes darauf, dass das Verhältnis der enthaltenen Komponenten (Fleisch, Innereien und ggf. Knochenanteil wie Hälse und Karkassen) möglichst dem Deiner bisherigen Ration entspricht. Zudem sollte das Futter als „Ergänzungsfutter“ deklariert sein und keine zugesetzten Vitamine und Mineralstoffe enthalten.

Diese Reinfleischdosen kannst Du im Urlaub für den tierischen Anteil der Ration verwenden, den Du wie sonst auch mit Gemüse, Obst und ggf. Kohlenhydraten ergänzt. Auch die gewohnten Supplemente wie Seealgenmehl, Spurenelemente, Öle und ggf. eine Calciumquelle (oder eine Komplettergänzung mit Vitaminen und Mineralstoffen) kannst Du ganz normal zum Futter hinzugeben.

Trockenbarf für die Fütterung im Urlaub

Falls Dir das Handling von Nassfutter im Urlaub zu umständlich ist oder Du Dich nicht mit dem Gewicht der Dosen (und dem damit anfallenden Müll) belasten möchtest, kann auch Trockenbarf eine gute Alternative zur Rohfütterung sein.

Hierbei handelt es sich um gefriergetrocknetes Fleisch (und Innereien), das vor dem Füttern in Wasser eingeweicht werden muss. Auch hier gibt es im Handel zahlreiche Produkte mit unterschiedlichen Mischungsverhältnissen.

Achte beim Einkauf auf eine Zusammensetzung, die der des bisherigen Futters möglichst ähnlich ist und schaue vor dem Supplementieren mit Deinen eigenen Futterzusätzen auf der Zutatenliste nach, ob eventuell schon bestimmte Stoffe (z.B. Calcium, Jod o.ä.) zugesetzt wurden.

Da Trocken-BARF nicht mit Wärme behandelt wird, bleiben hitzeempfindliche Vitamine im Fleisch erhalten und es gilt somit gewissermaßen noch als „roh“.

Aus Sicht der TCM ist allerdings anzumerken, dass jeder Trocknungsprozess zu einer energetischen Erhitzung des Nahrungsmittels führt. Durch den Entzug von Wasser wird auch das Yin reduziert, es fehlt also der befeuchtende und kühlende Effekt, den rohes Futter normalerweise mit sich bringt. Auch das Einweichen in Wasser kann diesen Prozess nicht rückgängig machen.

Gestaltung des Gemüseanteils im Urlaubsfutter

Frisches, saisonales Gemüse und Obst sollte eigentlich an jedem Urlaubsort erhältlich sein. Falls Du jedoch keine Möglichkeit hast, dieses kühl zu lagern oder entsprechend für Deinen Hund zuzubereiten (pürieren oder garen), gibt es auch hierfür Alternativen.

Du kannst beispielsweise auf eine getrocknete Gemüse-(Obst-)Mischung zurückgreifen, die mit Wasser eingeweicht und mit dem Fleischanteil des Futters vermischt wird.

Eine andere gute Möglichkeit, um den pflanzlichen Anteil im Hundefutter zu gestalten, ist die Verwendung von Babygläschen. Diese enthalten in der Regel nur wenige einzelne Komponenten, die schonend und ohne Zusatzstoffe verarbeitet sind.

Achte hierbei auf Bio-Qualität und lies Dir vor dem Kauf die Zutatenliste durch, damit auch wirklich nichts enthalten ist, was Dein Hund nicht verträgt.

Ergänzung von Kohlenhydraten

Wenn die Ration Deines Hundes einen Kohlenhydratanteil enthält, kannst Du diesen im Urlaub ganz einfach über Getreideflocken oder gepufftes (Pseudo-)Getreide decken.

Egal ob Hafer-, Dinkel- oder Buchweizenflocken, Quinoa-, Hirse- oder Amaranthpops: so ziemlich jede erdenkliche Kohlenhydratquelle ist in entsprechend vorbehandelter Form erhältlich. Einfach für eine Viertelstunde in warmem Wasser einweichen, z.B. zusammen mit dem Gemüseanteil der Ration, und fertig.

Hundeleckerlis und Snacks im Urlaub

Auch bei den Snacks, die Dein Hund im Urlaub erhält, solltest Du auf Bewährtes setzen und die Produkte ins Reisegepäck stecken, die er schon kennt und gerne mag.

Kauartikel können Deiner Fellnase dabei helfen, in der ungewohnten Umgebung Ruhe und Entspannung zu finden. Kleine Belohnungsleckerlis zur positiven Verstärkung oder zur Ablenkung sind auch auf Reisen sehr hilfreich.

Denk außerdem auch daran, dass Dein Hund im Urlaub aufgrund von längeren Wanderungen und Tagesausflügen womöglich mehr Energie verbraucht als zu Hause im Alltag. Eine zusätzliche kleine Zwischenmahlzeit in Form einer Hundewurst oder eines Hundekekses kann im Urlaub also meist nicht schaden.

Sollte Dein Hund trotzdem während Eurer gemeinsamen Reise an Gewicht verlieren, bleibt nur eine Anpassung der Futtermenge, um seinen erhöhten Energiebedarf zu decken.

Frisches Wasser nicht vergessen!

Eigentlich versteht es sich von selbst, doch es soll auch in diesem Artikel nicht unerwähnt bleiben: Achte auch und besonders im Urlaub immer darauf, dass Dein Hund ausreichend frisches Wasser zur Verfügung hat!

Gerade bei sommerlichen Temperaturen hängt nicht nur so manchem Menschen, sondern auch unseren Hunden schnell die Zunge aus dem Hals. Dein Hund sollte also in kurzen Abständen immer wieder die Möglichkeit bekommen, den Wasserverlust, der durch das Hecheln entsteht, auszugleichen.

Du solltest also stets eine Trinkflasche mit ausreichend stillem Wasser (für euch beide) im Gepäck haben, das Du Deinem Hund unterwegs immer wieder anbieten kannst. Pack hierfür am besten einen faltbaren Napf oder eine kleine Plastikschüssel ein – oder biete das Wasser notfalls aus Deiner Hand oder in einem umfunktionierten (und natürlich unbenutzten) Kotbeutel an.

Richtig angepasste Fütterung = entspannter Urlaub mit Hund

Du siehst also: Mit einer guten Planung des Urlaubsfutters steht einer entspannten Reise mit Deinem Vierbeiner nichts mehr im Wege!

Wenn Du Dir rechtzeitig vor dem Urlaub Gedanken über die veränderte Fütterung machst und Deinen Hund schon 1-2 Wochen vor der Abreise an das neue Futter gewöhnst, kann später am Urlaubsort eigentlich kaum mehr etwas schief gehen. Und auch Dir geht die veränderte Futterzubereitung dadurch bald ohne großen Mehraufwand von der Hand.

Statt Dich also schlimmstenfalls mit fütterungs- und stressbedingtem Durchfall und Sodbrennen Deines Hundes herumzuschlagen, bleibt Dir so am Ende mehr Zeit dafür, Dich ganz der Erholung zu widmen und gemeinsam mit Deinem Hund das Abenteuer zu genießen, das jede Reise mit sich bringt.

Kostenloser Futter-Check für Deinen Urlaub

Du planst eine Reise mit Deinem Hund, bist Dir aber noch unsicher, wie Du während dieser Zeit die Fütterung gestalten sollst?

Kein Problem: Gerne stehe ich Dir bei der Planung des Futters für den Urlaub mit Rat und Tat im Rahmen eines kostenlosen Urlaubs-Checks zur Seite.

Schreib mir einfach eine E-Mail oder nimm über WhatsApp mit mir Kontakt auf! Dann finden wir gemeinsam die bestmögliche Lösung für das Urlaubsfutter für Deinen Hund.

Alle Beratungspakete findest du hier:

HINWEIS:
Eine Ernährungsberatung kann die medizinische Diagnose, Beratung und Behandlung durch einen Tierarzt nicht ersetzen. Die hier gegebenen Informationen stellen keine medizinischen Ratschläge dar, sondern sie dienen allein der Vermittlung von Wissen.

Alle Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse bzw. im Falle von Inhalten zur TCM unter Berücksichtigung der jahrtausendealten Erfahrungswerte, der einschlägigen Fachliteratur sowie der Erfahrungswerte von Praktizierenden zusammengestellt. Dennoch kann keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen werden.

Die eigenständige Umsetzung von etwaigen Tipps zur Hundefütterung erfolgt auf eigenes Risiko. Bei gesundheitlichen Beschwerden des Hundes ist stets ein Tierarzt zu konsultieren.