Was bedeutet „Energetik von Lebensmitteln“?
„Energetik von Lebensmitteln – esoterischer Hokuspokus, oder was?
Nein, ganz und gar nicht!
Sicherlich hast Du schon einmal erlebt, wie Dir nach einem besonders scharfen Essen die Hitze zu Kopf gestiegen ist, Du in Schweiß ausgebrochen bist oder Deine Nase zu laufen begonnen hat. Oder Du hast im Hochsommer genüsslich in ein Stück Wassermelone gebissen und dich dabei sehr erfrischt und abgekühlt gefühlt.
Vielleicht hast Du aber auch nach dem Verzehr eines gut gewürzten Essens gemerkt, wie durch die Gewürze Deine Verdauung angeregt wurde und sich ein wohlig-warmes Gefühl in Deinem Bauch ausgebreitet hat. Und ganz bestimmt kennst Du auch die Situation, wenn Du nach dem Spargelessen ganz plötzlich und sehr dringend auf die Toilette musstest…
Genau um diese Art der Wirkung geht es, wenn wir über die Energetik von Lebensmitteln sprechen!
Lebensmittelenergetik in der traditionellen Heilkunde
Nicht nur die asiatischen Traditionen (wie beispielsweise TCM und Ayurveda) verfügen über uraltes Erfahrungswissen über die energetische Wirkung von Lebensmitteln – auch in der traditionellen europäischen Heilkunde hat man die spezifischen Eigenschaften der Nahrung beobachtet und dokumentiert.
Allerdings ist mit dem zunehmenden wissenschaftlichen Fortschritt dieses Wissen bei uns nicht nur in den Hintergrund, sondern sogar weitestgehend in Vergessenheit geraten. Wir vertrauen heute lieber auf die Erkenntnisse standardisierter Studien und laborchemischer Analysen eines Lebensmittels, anstatt uns auf überlieferte Erfahrungen zu verlassen.
Dabei wäre es eigentlich so wichtig und hilfreich, stets beide Seiten der Medaille – die moderne Forschung und die Tradition – zu Rate zu ziehen, wenn es um die Gesundheit unserer Hunde und natürlich auch um unsere eigene geht!
Denn selbst im hoch technologisierten 21. Jahrhundert kann die rein wissenschaftliche Betrachtungsweise – allem Fortschritt zum Trotz – noch immer nicht hinreichend das Zusammenspiel und die Wechselwirkung aller einzelnen Bestandteile eines Lebens- oder Heilmittels (einer Pflanze beispielsweise) erklären.
Aus diesem Grund ist es so wertvoll, auch das seit Jahrhunderten bzw. Jahrtausenden bewährte und oftmals erstaunlich detailliert dokumentierte Erfahrungswissen der „alten“ medizinischen Traditionen bei der Zusammenstellung einer Mahlzeit mit einzubeziehen.
Die TCM-Diätetik eignet sich hierfür besonders gut, da ihr System nicht nur über viele Jahrtausende hinweg unbeschadet überdauert hat, sondern während dieser Zeit auch ständig erweitert und optimiert wurde. Sie gibt uns einen umfangreichen „Werkzeugkoffer“ an die Hand, mit dessen Hilfe wir die Nahrung für jeden Organismus individuell genau so zusammenstellen können, wie er sie für seinen aktuellen Zustand in genau diesem Moment benötigt.
Die TCM liefert uns Werkzeuge für eine grobe Anpassung ebenso wie kleine Stellschräubchen zur Feinjustierung.
Lebensmittelenergetik in der TCM
Thermische Eigenschaften von Lebensmitteln
Jedes Nahrungsmittel verfügt über bestimmte thermische Eigenschaften, die wir als wärmend oder abkühlend empfinden können. Eigenschaften, die zudem unsere Körperenergie (in der TCM „Qi“ genannt) in eine bestimmte Richtung bewegen oder verteilen, z.B. nach innen & unten oder auch nach oben & außen.
Diese Temperatureigenschaften beruhen auf dem Prinzip von Yin und Yang:
- Die Yin-Energie gilt als eher kühlend & bewahrend und ist nach innen bzw. unten gerichtet
- Die Yang-Energie gilt als eher wärmend & verteilend und ist nach außen bzw. oben gerichtet
Bei der Zuordnung des Temperaturverhaltens unterscheidet die TCM 5 Abstufungen:
- Der chronisch unterkühlte Organismus freut sich über wärmende und aufbauende (meist neutrale) Lebensmittel.
- Wer immer zu viel Hitze in sich hat (Stichwort: “Hitzkopf”!) profitiert dagegen eher von einer abkühlenden Nahrung.
Außerdem kann es hilfreich sein, bei der Auswahl der Lebensmittel auch die Jahreszeit und die aktuell vorherrschenden klimatischen Bedingungen zu berücksichtigen:
- Im trockenen, heißen Hochsommer beispielweise wären eher kühlende und befeuchtende, rohe Lebensmittel angezeigt wie z.B. Melone, Gurke, Tomate, rohes Fleisch oder auch Milchprodukte (Joghurt, Hüttenkäse, Quark…).
- Der Kälte des Winters hingegen lässt sich am besten mit lange gekochten Gerichten und wärmenden Gewürzen begegnen – hier eignen sich z.B. Eintöpfe mit Wild- oder Rindfleisch, Wurzelgemüse, Zimt, Ingwer, Rosmarin und Thmyian sowie Getreidesuppen oder -breie.
Die fünf Geschmäcker von Lebensmitteln
Zusätzlich zu den wärmenden bzw. kühlenden Eigenschaften und deren einzelnen Abstufungen werden den verschiedenen Lebensmitteln in der TCM auch fünf Geschmäcker zugeordnet: sauer, bitter, süß, scharf und salzig.
Jeder dieser Geschmäcker wiederum steht in Bezug zu einem bestimmten Organfunktionskreis („Element“ bzw. „Wandlungsphase“) im Körper:
„Der saure Geschmack reist zur Leber.“
„Der bittere Geschmack reist zum Herzen.“
„Der süße Geschmack reist zur Milz.“
„Der scharfe Geschmack reist zur Lunge.“
„Der salzige Geschmack reist zur Niere.“
Diese fünf „Geschmacksrichtungen“ sind allerdings nicht 1:1 mit dem Geschmack zu vergleichen, den wir beim Verzehr einer Mahlzeit mit unseren Sinnen wahrnehmen, also „erschmecken“!
Vielmehr handelt es sich dabei um eine Art feinstoffliche Energie, eine bestimmte Charaktereigenschaft also, die der jeweiligen Wandlungsphase entspricht – die Wirkung liegt also nicht (nur) in der Geschmackswahrnehmung durch den Körper, sondern in der geschmacklich-energetischen Eigenschaft der Nahrung selbst.
Deshalb können wir uns diese Wirkweise auch bei der Zusammenstellung des Futters für unsere Hunde zunutze machen, die als Schlingfresser über eine weitaus weniger ausgeprägte Geschmackswahrnehmung verfügen als wir Menschen.
Die maßvolle Verwendung eines Geschmacks im Futter kann das zum gleichen Funktionskreis gehörende Organ stärken, durch eine übermäßige Verwendung wird es dagegen geschädigt.
Jeder der fünf Geschmäcker verfügt über eine eigene Wirkrichtung sowie über eine Tendenz zu einer bestimmten thermischen Eigenschaft:
Einfluss der Zubereitungsart auf die Energetik des Futters
Zusätzlich zu der Grundenergie, die jedes Lebensmittel mit sich bringt, beeinflusst auch die Art der Zubereitung die energetische Wirkweise einer Mahlzeit. Durch die Zubereitungsmethode kann die Grundwirkung verstärkt, ausgeglichen oder abgemildert werden.
Um rohe Nahrung zu verdauen, muss der Körper besonders viel Energie und Wärme zur Verfügung stellen, die ihm gleichzeitig an anderer Stelle entzogen wird – deshalb wirken rohes Futter (Hund) oder Rohkostsalate (Mensch) am stärksten abkühlend.
Aus diesem Grund ist Rohfutter für geschwächte sowie die meisten alten Hunde oftmals ungeeignet!
Gegartes, leicht verdauliches Futter wird von ihnen meist besser vertragen.
Weiterhin beeinflusst die Art der Zubereitung die Mahlzeit wie folgt:
- Gekochte Nahrung ist energetisch wärmer als rohe (ihre Verdauung benötigt weniger Energie, die dem Körper somit weiterhin zur Verfügung steht)
- Dampfgaren, Dünsten, kurzes Blanchieren oder Kochen in Wasser fügen der Nahrung eher Yin-Qualitäten (= kühlend, befeuchtend) hinzu
- Grillen, Backen, Braten, Frittieren, Rösten, langes Kochen, Reiben & Trocknen verleihen der Nahrung mehr Yang-Qualitäten (= wärmend, trocknend)
Dies erklärt nun auch, warum viele Hunde Trockenfutter nicht so gut vertragen:
Bei der Herstellung werden alle Zutaten zunächst getrocknet (+Yang), anschließend klein vermahlen (+Yang) und dann unter hohen Temperaturen (+Yang) zu Kroketten gepresst.
Wenn eine Umstellung auf frisches, ggf. rohes Futter oder Nassfutter nicht möglich ist, kann eine Verbesserung auch dadurch erzielt werden, dass man auf kaltgepresstes Trockenfutter umsteigt, welches bei deutlich niedrigeren Temperaturen hergestellt wird.
Auch das Einweichen in Wasser oder die Ergänzung des Trockenfutters mit kühlen, frischen Lebensmitteln wie z.B. Joghurt, Gurke oder Obst kann die heiße Energetik etwas ausgleichen.
Wenn schließlich bei der Auswahl der Futtersorte auch noch darauf geachtet wird, dass keine warmen bzw. heißen Fleischsorten (z.B. Huhn oder Lamm) enthalten sind, kann durchaus auch ein eher hitzig veranlagter Hund (z.B. vom Feuer-Typus) weiterhin mit Trockenfutter ernährt werden!
Praktische Anwendung der Energetik bei der Futterzusammenstellung
Die energetischen Eigenschaften eines Futters können wir uns also diätetisch zunutze machen, um im Körper genau die Wirkung zu erzielen, die gerade erforderlich ist und die ihn dabei unterstützt, wieder zurück in sein Gleichgewicht zu finden.
Dies kann nicht nur über die passende Auswahl der einzelnen Futterbestandteile und die Zubereitungsart geschehen, sondern auch durch die Zugabe bestimmter Kräuter, Gewürze und anderer Futterzusätze.
Für einen gesunden Organismus, in dem keine oder nur leichte Ungleichgewichte vorliegen, reicht es meist aus, eine ausgewogene Nahrung zu füttern, die möglichst alle fünf Geschmäcker (und somit die Energien aller fünf Wandlungsphasen) in sich vereint.
Der überwiegende Anteil der Nahrung sollte dabei auf die Stärkung der Mitte abzielen – also aus Lebensmitteln bestehen, die das Element Erde mit den Organen Milz/Pankreas und Magen nähren. Denn im Erdelement wird die aufgenommene Nahrung in Energie („gu qi“, das Nahrungs-Qi) transformiert und anschließend mithilfe der Geschmäcker in alle Richtungen des Körpers verteilt.
Komplizierter wird es, wenn bereits Ungleichgewichte oder gar bestimmte (chronische) Erkrankungen vorhanden sind.
Hier sollte die Futterzusammenstellung immer genau auf das jeweilige Individuum und auf das zugrunde liegende TCM-Krankheitsmuster abgestimmt werden, um über die Nahrung eine sanfte Verbesserung des Gesundheitszustandes zu erwirken.
Insbesondere bei komplexeren, chronischen Geschehen können sich im Laufe der Ernährungstherapie die verschiedenen Krankheitsmuster wie die Schichten einer Zwiebel nach und nach lösen, weshalb eine regelmäßige Kontrolle des Gesundheitszustandes und bei Bedarf auch eine weitere Anpassung der Ernährung notwendig ist.
Ernährungsberatung nach den Regeln der TCM
Du glaubst, dass die Lebensmittelenergetik eine gute Möglichkeit sein könnte, um auch Deinem Hund zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit zu verhelfen?
Dann kontaktiere mich gerne und wir führen eine individuelle Ernährungsberatung für Deinen Hund durch!
Je nachdem, in welchem Zustand von Gesundheit bzw. Krankheit sich Dein Hund aktuell befindet, kannst Du Dich zwischen den Beratungspaketen TOLLER TYP bzw. SPEZIELLE FELLE entscheiden, die beide eine TCM-Beratung beinhalten:
TOLLER TYP
(gesunder Hund & Prävention)
- Bedarfsberechung & ggf. Überprüfung der bisherigen Ration
- Anamnese nach den Regeln der TCVM
- individueller Futterplan gemäß Konstitutionstyp Deines Hundes und eventuell vorhandener Imbalance von Yin & Yang bzw. den fünf Wandlungsphasen
- Tipps für die Zubereitung & Fütterung im Alltag
- Empfehlung passender Nahrungsergänzungen
SPEZIELLE FELLE
(kranker oder alter Hund mit gesundheitlichen Beschwerden)
- Bedarfsberechung & ggf. Überprüfung der bisherigen Ration
- Anamnese nach den Regeln der TCVM
- individueller Futterplan unter Berücksichtigung des vorliegenden TCVM-Krankheitsmusters in Kombination mit der passenden „westlichen” Diätetik
- Tipps für die Zubereitung & Fütterung im Alltag
- Empfehlung passender Nahrungsergänzungen
- bei Bedarf begleiteter Darmaufbau
Falls Du Dir nicht sicher bist, welches Beratungspaket das richtige für Deinen Hund ist, dann kontaktiere mich gerne und wir finden es gemeinsam heraus!
HINWEIS:
Eine Ernährungsberatung kann die medizinische Diagnose, Beratung und Behandlung durch einen Tierarzt nicht ersetzen. Die hier gegebenen Informationen stellen keine medizinischen Ratschläge dar, sondern sie dienen allein der Vermittlung von Wissen.
Alle Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse bzw. im Falle von Inhalten zur TCVM unter Berücksichtigung der jahrtausendealten Erfahrungswerte, der einschlägigen Fachliteratur sowie der Erfahrungswerte von Praktizierenden zusammengestellt. Dennoch kann keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen werden.
Die eigenständige Umsetzung von etwaigen Tipps zur Hundefütterung erfolgt auf eigenes Risiko. Bei gesundheitlichen Beschwerden des Hundes ist stets ein Tierarzt zu konsultieren.